Hamburg, 16.11.2023 – Die jüngs­ten Re­for­men ha­ben be­deu­ten­de Ver­än­de­run­gen in der Ver­si­che­rungs­land­schaft für rechts- und wirt­schafts­be­ra­ten­de Be­ru­fe mit sich ge­bracht. Für Sie wer­fen wir an die­ser Stel­le ei­nen Blick auf die ge­ne­rel­len Re­for­men und zei­gen, wie die­se Ih­re Ver­si­che­rungs­si­tua­ti­on be­ein­flus­sen kön­nen.

Berufshaftpflicht

Die BRAO-Re­form hat wich­ti­ge Än­de­run­gen in der Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung ein­ge­führt, mit dem Ziel, be­ste­hen­de Re­ge­lun­gen an­zu­pas­sen und den sich wan­deln­den An­for­de­run­gen ge­recht zu wer­den. So wur­den bei­spiels­wei­se Re­ge­lun­gen zur Höchst­leis­tung für aus­län­di­sche An­walts­ge­sell­schaf­ten mit Nie­der­las­sun­gen in Deutsch­land im­ple­men­tiert. Un­klar­hei­ten gibt es da­ge­gen noch be­züg­lich der Ver­si­che­rungs­pflicht von zeit­lich be­grenz­ten Man­dats­ge­sell­schaf­ten. Die­ses The­ma ist Ge­gen­stand des ers­ten Ar­ti­kels, wel­chen Sie im An­schluss an die­ses Vor­wort fin­den.
 

Weitere Themen

Des­wei­te­ren wer­den wir uns in Kür­ze der The­men "Har­mo­ni­sie­rung der Be­rufs­rech­te" und "Hin­weis­ge­ber­schutz­ge­setz" an­neh­men und Sie dar­über in­for­mie­ren.

Un­ser Ziel bei al­len The­men ist es, Sie op­ti­mal über jeg­li­che Neue­run­gen zu in­for­mie­ren und Sie bei der An­pas­sung an die ak­tu­el­len Ver­si­che­rungs­an­for­de­run­gen zu un­ter­stüt­zen. Bei wei­te­ren Fra­gen wen­den Sie sich gern an den je­weils im Ar­ti­kel ge­nann­ten An­sprech­part­ner.

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

Ihr RWB-Team der Gossler, Gobert & Wolters Assekuranz-Makler GmbH

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Ar­ti­kel 1: Auswirkungen der BRAO-Reform auf Arbeitsgemeinschaften und Projektgesellschaften (Mandatsgesellschaft)

Mit der BRAO-Re­form wur­den das Be­rufs­recht in 2022 re­for­miert und die Be­rufs­aus­übungs­ge­sell­schaft (§ 59b BRAO) ein­ge­führt. Ge­re­gelt wur­den auch Fra­gen der In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Zu­sam­men­ar­beit, wo­bei der Be­griff "Ko­ope­ra­ti­on" wei­ter­hin nicht ein­deu­tig ge­re­gelt ist.
 

Arbeitsgemeinschaft wird zu Mandatsgesellschaft

Ins­be­son­de­re wer­fen wir ei­nen Blick auf die Ar­beits­ge­mein­schaf­ten, vom Ge­setz­ge­ber künf­tig be­zeich­net als Man­dats­ge­sell­schaf­ten. Die­se Form der Zu­sam­men­ar­beit, bei der meh­re­re zu­ge­las­se­ne Be­rufs­aus­übungs­ge­sell­schaf­ten ein Man­dat ge­mein­sam be­ar­bei­ten und an­neh­men, wirft di­ver­se Fra­gen auf. Da­zu ge­hö­ren As­pek­te wie die ei­ge­ne Ver­si­che­rungs­pflicht der Man­dats­ge­sell­schaft, die Fest­le­gung der Ver­si­che­rungs­sum­me so­wie der Jah­res­höchst­leis­tung.

Es be­steht Ei­nig­keit dar­in, dass ei­ne sol­che Man­dats­ge­sell­schaft nicht zu­las­sungs­pflich­tig ist. Den­noch soll die Grün­dung der Man­dats­ge­sell­schaft den Kam­mern an­ge­zeigt wer­den. Aus­rei­chend hier­für ist ei­ne An­zei­ge bei der für die be­tei­lig­ten Be­rufs­aus­übungs­ge­sell­schaf­ten zu­stän­di­gen Kam­mer.
 

Versicherungspflicht für die Mandatsgesellschaft

Eben­so wird die ei­ge­ne Ver­si­che­rungs­pflicht für die Man­dats­ge­sell­schaft klar­ge­stellt, da die­se als Be­rufs­aus­übungs­ge­sell­schaft Rechts­dienst­leis­tun­gen er­brin­gen kann. Ein Ver­stoß ge­gen die­se Ver­si­che­rungs­pflicht hat nicht nur be­rufs­recht­li­che Kon­se­quen­zen. Es ist auch haf­tungs­recht­lich von Be­deu­tung: Ne­ben der Be­rufs­aus­übungs­ge­sell­schaft haf­ten die Ge­sell­schaf­ter und die Mit­glie­der des Ge­schäfts­füh­rungs­or­gans per­sön­lich in Hö­he des feh­len­den Ver­si­che­rungs­schut­zes, wenn die Be­rufs­haft­pflicht­ver­si­che­rung nicht oder nicht in dem vor­ge­schrie­be­nen Um­fang un­ter­hal­ten wird (§ 59n Abs 3 BRAO).
 

Höhe der Versicherungssumme und Jahreshöchstleistung

Die Min­dest­ver­si­che­rungs­sum­me rich­tet sich nach der Rechts­form der Man­dats­ge­sell­schaft. Bei ei­ner nicht haf­tungs­be­schränk­ten Form wird die An­zahl der Per­so­nen be­rück­sich­tigt, die an der Be­ar­bei­tung des von der Man­dats­ge­sell­schaft über­nom­me­nen Man­dats be­tei­ligt sind. Es er­folgt au­ßer­dem ei­ne Neue­rung bei der Er­mitt­lung der rich­ti­gen Jah­res­höchst­leis­tung: Künf­tig reicht es aus, auf die Zahl der be­tei­lig­ten Be­rufs­aus­übungs­ge­sell­schaf­ten ab­zu­stel­len, an­statt auf die An­zahl der Ge­sell­schaf­ter.
 

Was GGW für Sie tun kann

Wir ste­hen Ih­nen gern zur Ver­fü­gung, um Ih­re Fra­gen zu be­ant­wor­ten und Sie bei der Aus­ge­stal­tung Ih­rer Ver­si­che­rungs­si­tua­ti­on im Zu­sam­men­hang mit Ar­beits­ge­mein­schaf­ten und Man­dats­ge­sell­schaft zu un­ter­stüt­zen.